Der Meinvennen: Sehr abwechslungsreicher Wanderweg über alte Maasdünen und vorbei an verträumten Moorseen
Für den ersten Artikel unserer Serie „WasserWanderWelt“, haben wir uns gleich die längste Runde herausgesucht: WaWaWe – Der Meinvennen.
Im Wechsel über die deutsch-niederländische Grenze, erlebt man auf dieser schönen Runde viele verschiedene Landschaften und durchläuft zwei Naturschutzgebiete und einen Naturpark.
- Länge: 18,9 km (abgewandelt 23,2 km)
- Profil: Schwer (nur auf Grund der Länge, wir würden eher Mittel sagen)
- Gehzeit: 6 -7 Stunden
- Saison: ganzjährig
Start:
Um direkt auf dem Weg zu loszugehen, parkt man am besten am Melicker Bosweg (Koordinaten N 51° 11‘ 3.07“ E 6° 03‘ 58.21“ oder N 51.184151° E 6.066174°) kurz hinter Asenray.
Alternativ, falls man nach der Wanderung noch einkehren möchten, kann man auch am Café Venhof (Venhof 2, 6075 Herkenbosch) parken.
Über die A52 Richtung Roermond und dann hinter der Grenze die Abfahrt Asenray nehmen.
Von Mönchengladbach aus ist man in knapp 30 Minuten am Startpunkt, aus diesem Grunde zählt die Strecke auch schon seit fast 25 Jahren zu einer meiner sonntäglichen Lieblingsrunden (damals gab es jedoch noch keine Schilder).
Wir starten auf Waldwegen und wandern durch die Melicker Heide bis wir die ersten kleinen Moorseen, auf Niederländisch „Vennen“ genannt, entdecken.
Der „Eiserne Rhein“
Der Weg ist hervorragend ausgeschildert und wir wandern weiter, vorbei an Melicker- und Herkenbosscherven und überqueren den „Eisernen Rhein“, eine stillgelegte alte Bahntrasse, die bis 1992 zwischen Duisburg und Antwerpen in Betrieb war.
Der Weg wechselt zwischen sandigen Abschnitten und Weidelandschaften und nach einiger Zeit betreten wir den Nationalpark „De Meinweg“.
Neben weidenden Moorschnucken und Highland Rindern, gibt es hier viele Vogelarten, zudem kann es zu gelegentlichen Begegnungen mit Kreuzotter, Wildschwein oder Hermelinen kommen.
Auch hier verläuft der Weg stets abwechslungsreich durch Kiefernwälder, Heideflächen und Moorgebiete. Auch Boschbeek und Roode Beek sind ständige Begleiter durch Gagelmoore und Bruchwälder.
Man sollte sich Zeit nehmen
Am Rolvennen, einem der größeren Moorseen, angekommen, laden Pausenplätze zum Verweilen oder Picknicken ein.
Empfehlenswert ist an dieser Stelle Abstecher zum Elfenmeer, dem größten Moorsee im „De Meinweg“.
Dadurch verlängert sich die Strecke um ca. 3-4 km, also etwa 40 Minuten Gehzeit, es lohnt sich aber auf jeden Fall denn der See hat seinen Namen nicht umsonst.
Wieder zurück, wandern wir entlang von Gagelmooren und Buschbach wieder in Bruch- und Mischwäldern.
Dann betritt man wieder offene Weidelandschaften und passiert das Café Venhof (ca. 300 Meter links), das zu einer gemütlichen Einkehr einlädt.
Melickervenn
Nach ca. 1 km wandern wir am Melickerven entlang und auch hier bietet sich eine gute Gelegenheit zum Verweilen, sollte man dies bisher nicht getan haben.
Der kleine See bietet vielen Vögeln und Amphibien ein Zuhause und oft nicht selten stehen einige Reiher wie Porzellanfiguren am Ufer herum.
Von hier aus geht es nochmal durch Mischwald über einige alte, durch Erosion des Maas-Urstromtals entstandene Terrassenkanten hinauf und hinab Richtung Lüsekamp.
Zurück durch das Naturschutzgebiet Lüsekamp
Aus dem Wald kommend öffnet sich die Landschaft wieder zu Heidemooren und Feuchtwiesen. Hier wandern wir entspannt an Pferdekoppeln vorbei wieder zurück bis zum Parkplatz.
Dieses ganze Gebiet wurde Ende 2006 im Rahmen des Autobahnausbaus (das Gleiche geschah auch auf der anderen Seite „Schwalmbruch“ / Wachholderheide) mit großen Ausgleichsmaßnahmen renaturiert und Agrarflächen wurden zu Naturschutzgebiet.
Anfangs war ich schockiert über die Eingriffe und deren direkten Folgen für die Landschaft.
Aber seit 2010 ist kaum noch etwas von den einschneidenden Maßnahmen zu erkennen und ich bin begeistert, wie schnell sich die Natur dort wieder angepasst und zum Positiven geändert hat.
Unser Eindruck
Es ist doch wunderbar, diese landschaftliche Vielfalt, Schönheit und Ruhe gleich vor der Haustür zu haben!
Der Weg ist unglaublich abwechslungsreich und sieht zu jeder Jahres-, aber auch Tageszeit völlig anders aus, wodurch das Wandern hier niemals langweilig wird.
Der Weg wird aufgrund seiner Länge als schwer eingestuft, sollte aber für Personen die es gewohnt sind 15 km zu gehen, gut zu bewerkstelligen sein.
Ich empfehle sehr früh loszugehen, denn mit dem empfohlenen Abstecher zum Elfenmeer, kommt man auf eine Strecke von ca. 23 km.
Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit, in diesem Gelände mit sehr leichtem Tagesgepäck, sollte mit 5 Stunden reiner Gehzeit gerechnet werden.
Mit Pausen kommt man somit schnell auf eine Gesamtzeit von 6-7 Stunden.
Also ruhig mal um 7.00 Uhr los, dann kann man es sich danach zu Hause immer noch gemütlich machen!
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Download der Karte, des Tracks als GPX-Datei und anderen nützlichen Tipps unter:
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Weltenbummler Tipps:
- Unterhalb der Woche oder früh morgens ist deutlich weniger los
- Ein Picknick am Rolvennen oder Elfenmeer ist sehr lohnenswert
- Besondere Ausrüstung wird nicht benötigt
- Wetterbedingte Kleidung und festes, bequemes Schuhwerk sind empfehlenswert
- Für alle Hobby-Ornithologen empfiehlt sich ein vernünftiges Fernglas
- Von Mai bis August empfehlen wir ein Insektenschutzmittel (z.B. von Care Plus), da es gerade an den Feuchtgebieten viele Plagegeister geben kann